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Text & Sinn

~ wo sind sie hin?

Monatsarchiv: März 2013

Modalverben

30 Samstag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert, Politik, Redundanz, Sprachmüll

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Drohungen, Hilfsverben, Inforadio, Journalismus, Modalverben, Nordkorea, Raketen

Modalverben sind schön und gut – da, wo sie hingehören. In der Reportage über Nordkorea, die heute im Inforadio lief, sind sie nicht nur überflüssig, sondern vollkommen fehl am Platz.

Dort ging es zunächst um die Frage, „wann das Land in der Lage ist, Sprengköpfe auf Raketen platzieren zu können“. Anschließend hieß es: „Südkorea reagierte auf die Drohung, US-Ziele … mit Raketen angreifen zu wollen“. Beides ist Sprachmüll. In der Lage zu sein, etwas zu tun, ist nämlich gleichbedeutend damit, etwas zu können, und Nordkorea hat sicher nicht mit dem bloßen Willen gedroht.

Korrekt hätte es heißen müssen: „wann das Land in der Lage ist, Sprengköpfe auf Raketen zu platzieren“ und „Südkorea reagierte auf die Drohung, US-Ziele … mit Raketen anzugreifen“.

Schade, dass nicht einmal Journalisten ordentlich Deutsch lernen und auch anspruchsvolle Radiosender glauben, ihren Hörern solches Bläh-Deutsch vorsetzen können müssen zu dürfen.

Konditionalsätze

28 Donnerstag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), was bleibt

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Ausgrenzung, Diskriminierung, Jude, Migrant, schwarz, schwul, Türke, Wowereit

Konditionalsätze sind Nebensätze, die eine Bedingung (conditio) angeben, die erfüllt sein muss, damit die im Hauptsatz angegebene Folge eintritt. Sie antworten auf die Frage „wann?“ oder „unter welcher Bedingung?“ und werden meistens mit der Konjunktion „wenn“ („falls“, „sofern“) eingeleitet.

Hier ein paar schöne Beispiele:
Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse.
Wenn der weiße Flieder wieder blüht, sing ich dir mein schönstes Liebeslied.
Wenn das Volk kein Brot hat, soll es Kuchen essen.
Wenn ich ein Vöglein wär und auch zwei Flüglein hätt, flög ich zu dir.

Hier ein paar seltsame Beispiele:

ich bin Jude

Seltsam sind die Beispiele, weil das mit der Bedingung nicht hinhaut. Die abgebildeten Personen behaupten, (genau dann) Muslim, Jude, Migrant, schwarz oder schwul zu sein, wenn man etwas gegen Muslime, Juden, Migranten, Schwarze oder Schwule hat. Umgekehrt bedeutet das: Wenn man nichts gegen Muslime, Juden, Migranten, Schwarze oder Schwule hat, dann sind diese Personen nicht Muslim, Jude, Migrant, schwarz oder schwul. Das soll irritieren und zum Nachdenken über die Vorurteile gegen Minderheiten und über deren Diskriminierung anregen.

Was mir an dieser Werbung gefällt: Sie will zeigen, dass Diskriminierung meistens nicht sachlich begründet ist, sondern mit Vorurteilen verknüpft ist, die man gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen hegt und die von vornherein verhindern, dass man hinter den Vorurteilen den einzelnen Menschen sieht.

Was mir nicht gefällt: Die Personen solidarisieren sich nicht nur mit Minderheiten, sondern sie tun so, als gehörten sie diesen Minderheiten selbst an („Mein Name ist …, und ich zeige Gesicht“). Wenn Leute, die nicht ausgegrenzt und nicht diskriminiert werden, so etwas tun, dann ist das unwahrhaftig und parasitär.

Ein Buchstabe zu wenig

26 Dienstag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert

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Schlagwörter

Arwobau, Fahrtziel, Zuhause

Fahrziel

Ein Fahranfänger hat gerade gelernt zu fahren, der Fahrgast fährt mit dem Verkehrsmittel, auf der Fahrbahn wird gefahren, das Fahrgefühl und Fahrfehler entstehen beim Fahren. Das Zuhause ist aber nicht das Ziel des Fahrens, sondern das Ziel der Fahrt; folglich wird es mit „t“ geschrieben: Fahrtziel.

Diesen Fehler macht nicht nur die Arwobau …

I bin Ihr man

22 Freitag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert, transatlantisches Kauderwelsch, Werbung

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Schlagwörter

business, EGV, food, Großverbraucher

Um das Thema von gestern zu vertiefen:

Die deutsche Firma EGV-Group, die Lebensmittel an Großverbraucher liefert, wirbt mit dem Spruch „Food ist unser Business“.

Zugegeben: „Lebensmittel sind unser Geschäft“ oder „Wir machen Geschäfte mit Lebensmitteln“ klingt weniger cool. Aber warum dann nicht gleich „Food is our business“?

Können die Kunden jetzt englisch, oder können sie es nicht?

One letter too much

21 Donnerstag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert, transatlantisches Kauderwelsch, Werbung

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Schlagwörter

Easyjet, great, Great Britain, Shopping

shopping ist great

Was Deutschland nicht braucht

20 Mittwoch Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Sprachmüll, Werbung

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Deutschland, Eier, Frühstück, Müll, McDonald's

Eier

Auch wenn Ostern vor der Tür steht, kann man darüber streiten, ob Deutschland wirklich Eier braucht. Der Reformhaus-Kurier 3/2013 bestätigt zwar, dass Deutschland Importland für Eier ist, weil es nur 75 Prozent seines Bedarfs aus eigener Produktion deckt – allerdings verzehrt jeder Deutsche pro Jahr 214 Eier, und da kann von „brauchen“ meines Erachtens nicht ernsthaft die Rede sein.

Sicher sind auch die Meinungen zum Thema „richtig gutes Frühstück“ geteilt.

Unstreitig ist aber, dass man ein Land nicht mit seinen Bewohnern verwechseln darf. Ein Land braucht kein Frühstück, denn ein Land kann nicht essen.

Dass die Werbefuzzis der amerikanischen Fastfood-Kette versuchen, die Essgewohnheiten hierzulande in ihrem Sinne zu beeinflussen, ist nicht weiter verwunderlich. Aber wer glaubhaft machen will, ein Land, das Brötchen, Müsli, Marmelade und Obst im Überfluss produziert, vor dem kulinarischen Supergau, ja gar vor dem Verhungern zu bewahren, sollte sich etwas Appetitlicheres einfallen lassen.

Weder Fisch noch Fleisch

15 Freitag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert, Spaziergang im Kiez

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

vegetarisch

Hauptsache vegetarisch!

vegetarischer Imbiss Gemüse-Kebap

Frauentag

08 Freitag Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Rettet den Dativ!, Werbung

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Schlagwörter

BVG, Frauen bewegen Berlin, Kinderwagen, Mutti

Die Berliner Verkehrsbetriebe bemühen sich um die Anwerbung von Frauen. „Frauen bewegen Berlin. Gemeinsam voran.“ heißt es auf Plakaten, die in Bussen und Bahnen, in U-Bahnhöfen und im Internet zu sehen sind.

In der neuesten Werbung für Barrierefreiheit bewegen Frauen – und zwar ausschließlich Frauen – nicht Berlin, sondern Kinderwagen. Gleich oben auf der Startseite der BVG liest man:

„Wenn unser Titelkind Magda ihren großen Cellokoffer zur Musikschule trägt, ist die 8-Jährige froh zur U-Bahn wenigstens eine Rolltreppe oder den Aufzug zu nehmen. Und ehrlich, für Muttis mit Kinderwagen und uns alle sind Aufzüge oder stufenlose Einstiege bei Busse und Bahnen einfach bequem.“

Skandalös genug, dass die Kinderwagen schiebenden Väter (und Omas und Opas etc.) unerwähnt bleiben – die Frauen müssen sich auch noch plump-vertraulich „Mutti“ nennen lassen. Das ist schlimmer als in der schlimmsten Provinz!

Vor lauter Zorn hätte ich beinahe den verkorksten Dativ („bei Busse und Bahnen“) übersehen. Aber nur beinahe.

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