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Text & Sinn

~ wo sind sie hin?

Monatsarchiv: Mai 2013

Wir Fischer

31 Freitag Mai 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert, Spaziergang im Kiez, transatlantisches Kauderwelsch

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Schlagwörter

Anglerbedarf, Fischer, Fisherman's Friend, Invalidenstraße, Leerzeichen

Wir Fischer, wir Fischer, wir haben gefischt,
wir haben die ganze Nacht gefischt
und haben sogleich 2 Fehler erwischt …

Fisherman

Mir ist dann eingefallen, dass man nicht Fisherman’s Friend (ohne „c“) schreiben konnte, weil das ein eingetragenes Warenzeichen für Lutschpastillen ist. Konnte man den Laden nicht „Anglerfreund“ nennen? Nein, es musste wohl englisch sein. Dazu passt auch das Deppen-Leerzeichen zwischen „Angler“ und „Bedarf“ und die Adressangabe „Invalidenstrasse“ auf der Webseite des Ladens.

Prinzessin

26 Sonntag Mai 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Redundanz, Wortbildung

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Schlagwörter

Äbtissin, Movierung, Prinzessin, Redundanz, Suffix

In einem Kommentar zum Thema Hilfsverben hat Arie Kreyveldt mich kürzlich auf ein Beispiel deutscher Sprachredundanz aufmerksam gemacht: die Prinzessin. Warum ist das redundant, was ist daran doppelt gemoppelt? Hier die Erklärung:

Die Bildung einer weiblichen Entsprechung zu einem Substantiv männlichen Geschlechts (sprachwissenschaftlich: Movierung) erfolgt in den meisten Fällen durch das Anhängen des deutschen Movierungs-Suffixes -in. Die Movierung erfasst in der Regel Personenbezeichnungen: Arzt – Ärztin; Student – Studentin; Cellist – Cellistin; König – Königin.

Weitaus seltener erfolgt die Bildung der Feminina durch das Anhängen eines Fremdsuffixes; meist handelt es sich um Fremdwörter aus dem Französischen: Masseur – Masseuse, Cousin – Cousine, Directeur – Directrice, Comte – Comtesse, Maître – Maîtresse (aber auch aus dem Englischen: Steward – Stewardess).

Wenn alles mit rechten grammatischen Dingen zuginge, müsste die weibliche Entsprechung zu Prinz also Prinzin oder Prinzess heißen, wie im Französischen (princesse) und Englischen (princess). Bis ins 19. Jahrhundert war die Form Prinzeß im deutschen Sprachraum durchaus üblich. Jetzt trifft man sie nur noch in der Prinzessbohne und im Diminutiv Prinzesschen. Leider habe ich bisher nicht in Erfahrung bringen können, wann und vor allem warum sich die Form mit der doppelten weiblichen Endung durchgesetzt hat. Hat ausgerechnet die Prinzessin es nötig, so auf ihrer geschlechtlichen Identität zu beharren? Und mit ihr – als einzige Leidensgenossin – die Äbtissin?

NB: Es passt zwar nicht unmittelbar zum Thema, aber ich bin immer wieder irritiert, wenn ich von Johann Gottfried Schadows Doppelportrait der preußischen Kronprinzessin Luise und ihrer jüngeren Schwester Friederike lese, das schon anlässlich der ersten Ausstellung 1795 in der Kunstakademie als Prinzessinnengruppe bezeichnet wurde und immer noch wird. Zwei sind doch keine Gruppe – der Plural Prinzessinnen (oder nach Lektüre dieses Artikels besser: Prinzessen) hätte eigentlich gereicht …

Der. Punkt.

17 Freitag Mai 2013

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Satzzeichen, Spaziergang im Kiez, Verblendung, Werbung

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Bundeswehr, Hertha BSC, iPad, Loewe, Nordsee, Penny, Punkt, Velophil, Vita Cola, VW

Der Punkt und seine Beziehung zum Unbewußten – so hätte ich diesen Beitrag betitelt, wenn das nicht zu lang wäre. Denn darum geht es in all den Fällen, in denen Punkte gesetzt werden nicht nur ohne Not, sondern gegen die Regeln der Zeichensetzung.

Ich zitiere aus Theodor Ickler, Regeltafel für die deutsche Zeichensetzung:
„Der Punkt steht
1. nach selbständigen Sätzen, wenn sie nicht durch Ausrufe- oder Fragezeichen abgeschlossen sind:
Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich.
2. nach Abkürzungen, die beim Lesen in den vollen Wortlaut aufgelöst werden:
i. a. (gesprochen im allgemeinen), A. D. (gesprochen Anno Domini); …
3. nach einer Ziffer, um sie als Ordnungszahl zu kennzeichnen:
der 7. April, Karl V.
Inschriften, Anschriften, Buchtitel, Überschriften, Unterschriften … werden im allgemeinen nicht durch einen Punkt abgeschlossen.“
http://rechtschreibung.com/Regeltafeln/Regeltafel2ZS.html

Ein Punkt steht aber auch hier:

LOEWE.

und hier:

PENNY.

und hier:

wissenschaffend.

und hier:

Velophil.

und hier:

Eigener Stil. Eigene Cola.

und hier:

VW Das Auto.

und hier:

Nordsee - Die Alternative.

und hier:

Aus Berlin. Für Berlin.

Der Punkt stellt Entschiedenheit zur Schau. Wenn er hinter einem Namen oder hinter einem Zweiwortsatz steht, erinnert er an das alte „Punktum“ in der Bedeutung: Schluss! Fertig! Basta! Oder an „Amen“: So soll es sein. Das Gesagte ist definitiv – die Werbebotschaft suggeriert Sachlichkeit, Glaubwürdigkeit und Seriosität. Widerspruch zwecklos.

Ein besonders schönes Beispiel ist dieses:

Wir.Dienen.Deutschland.

So lautet seit Juli 2011 der Slogan der Bundeswehr. Die Wörter „Wir“, „Dienen“ und „Deutschland“ stehen unverbunden nebeneinander; wenn man sie mit den Punkten dazwischen liest, wird gleichsam jedes Wort zu einem Satz für sich. Dadurch geht der ursprüngliche Sinnzusammenhang verloren – was sicher beabsichtigt ist. Dienen ist nicht in – hier soll die Botschaft wohl ironisch gebrochen werden. Allerdings: So in Stücke zerhackt, schleicht sich der Ausdruck von Strammstehen durch die Hintertür wieder ein.

Deutschland hilft

09 Donnerstag Mai 2013

Posted by dorotheawagner in hier hat die Konkurrenz lektoriert

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Aktion Deutschland hilft, Hilfe, Hilfsorganisationen, Katastrophen

„Aktion Deutschland Hilft ist ein Zusammenschluss deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen und Notsituationen im Ausland gemeinsam schnelle und effektive Hilfe leisten.“ http://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/kurzportrait/

Deutschland hilft

Das Bündnis selbst hätte Hilfe bei der Schreibung des Namens gebrauchen können: Verben, die nicht am Satzanfang stehen, werden kleingeschrieben, auch wenn es um einen guten Zweck geht.

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