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~ wo sind sie hin?

Monatsarchiv: September 2015

wessen Döner?

29 Dienstag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in beliebte Fehler, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Pronomen est omen, Spaziergang im Kiez, Zahlenmystik

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Schlagwörter

Döner, Possessivpronomen, Turm, Turmstraße

Döner Turm

Was soll ich mit ihrem Döner? Ihr Döner ist nicht mein Döner.
Jedenfalls wünsche ich der Dame guten Appetit.

unfertig

22 Dienstag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in Christentum, Logik, Politik, Sprachmüll, Werbung

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Schlagwörter

Ausbildung, Ausbildungsberufe, Handwerk, Juwelier, Metzger, Rind, saftig, saftiger, Tag des Handwerks, unfertig, veredeln, WELT

Man kann über die Welt viel sagen: sie sei bunt, dumm, groß, kaputt, rund, schön, schlecht, ungerecht, verrückt.

Aber unfertig?

Wie kann etwas, das seit mindestens 4,6 Milliarden Jahren ist und dabei, obwohl ständig im Wandel, immer eine Totalität ist, unfertig sein?

Als ob die Welt jemals fertig sein könnte wie ein gekochtes Essen, ein gestrickter Pullover, ein geschriebenes Buch, ein gebautes Haus.

Und wäre es nicht vollkommen unsinnig, wenn die Welt mit zunehmendem Alter immer unfertiger würde?

Das Handwerk („die Wirtschaftsmacht von nebenan“, s. a. hier) ist dieser Meinung. Zum Tag des Handwerks am 19. September hieß es auf allen Plakaten: „Die Welt war noch nie so unfertig“.

unfertig 1

Während man das Bearbeiten von Metallen und Steinen noch mit einigem Recht als Veredlung (wenn auch nicht unbedingt der Welt) bezeichnen kann, ist die Werbung für den Metzgerberuf total daneben:

unfertig 2

Als wäre ein totes Rind saftiger als ein lebendiges.
Und als wäre eine solchermaßen „saftigere“ Welt (d. h. eine Welt, in der Menschen saftige Steaks essen) „fertiger“ als eine Welt, in der die Rindviecher nicht geschlachtet werden.

schulterfrei

16 Mittwoch Sep 2015

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Christentum, nur für Erwachsene, was bleibt

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Schlagwörter

Anne-Sophie Mutter, Antrittskonzert, Berlin, Dirigent, Gijs Leenaars, Jonas Holthaus, Kulturindustrie, Passionskirche, Playboy, queer, Rundfunkchor, Schlafzimmer, Schlafzimmerblick, schulterfrei, Sex sells, Simon Halsey, Yuja Wang

Leenaars 1 Leenaars 2

Angefangen hat es, glaube ich, mit Anne-Sophie Mutter, die zu Beginn der 1990er Jahre als erste Sologeigerin in schulterfreien Kleidern aufgetreten ist. Um „den Rücken der Geige auf der Haut [zu] spüren“, wie sie sagt. „Weil sich das gut anfühlt“. Nur wer sich auf das „symbiotische Einssein mit dem Instrument“ auch auf der physischen Ebene einlasse, gelange beim Spielen in den „Zustand eines Flows”.

Andere Geigerinnen (Vanessa Mae, Marie-Claudine Papadopoulos, etc.) sind ihrem Vorbild gefolgt. Und Yuja Wang, die mit Stilettos und im hautengen, schulterfreien Minikleid am Flügel sitzt, obwohl sie den Kontakt zu ihrem Instrument über die ohnehin nackten Finger herstellt, erklärt: „So bin ich. Ich bin 25 Jahre alt.“

Daß Opernsängerinnen auf CD-Covern oft aussehen, als posierten sie für den Playboy, ist auch keine Neuigkeit.

Nichts gegen nackte Haut – da, wo sie hingehört: an die Ostsee, in die Sauna, ins Bett. Aber braucht klassische Musik nackte Haut, um sich zu verkaufen? Mich berührt es unangenehm, wenn Musikerinnen sich als Sexsymbol darstellen.

Halbnackte Männer als Werbeträger sind aber auch nicht mein Ding. 2013 hat Christoph Hagel erstmals Johann Sebastian Bachs Johannespassion in Berlin szenisch aufgeführt, mit Sängern, Tänzern, Chor und Orchester. Im Dom. Das Plakat, das den Dom füllen sollte (und füllte), sah so aus:

johannespassion

Im Veranstaltungskalender des schwul-lesbischen Berliner Magazins siegessäule war prompt zu lesen: “Halbnackte Tänzer in opulenten Bildern wecken homoerotische Fantasien, was der Massenkompatibilität der Inszenierung keinen Abbruch tut.”

So weit, so schlecht. Aber was hat der nette junge Mann oben im Bild damit zu tun?

Der nette junge Mann ist der niederländische Dirigent Gijs Leenaars und als Nachfolger von Simon Halsey neuer Chefdirigent des Berliner Rundfunkchors. In seinem Antrittskonzert am kommenden Samstag wird er geistliche Werke von Schütz, Bach und Schönberg dirigieren. Das Konzert- und Opernmagazin Concerti, dem die beiden netten Photos entnommen sind, druckt im Programmteil folgendes Bild:

Leenaars 3

Ja, das ist das offizielle Werbeplakat für ein geistliches Konzert, das in einer Kirche stattfinden wird. © Foto: Jonas Holthaus
So hängt es in der U-Bahn:

Leenaars 3

Ob der Schlafzimmerblick hält, was er verspricht, und ob Leenaars beim spätabendlichen Konzert tatsächlich seine Brille und sein Hemd ablegen und oben ohne dirigieren wird, wird sich zeigen. Auf der Webseite des Rundfunkchors heißt es vage: „Vielschichtig wird der Konzertabend, mit dem sich Gijs Leenaars dem Berliner Publikum als neuer Chefdirigent des Rundfunkchores Berlin vorstellt. … Das Konzert findet im Rahmen des Musikfest Berlin als »late night concert« statt. Die intime Atmosphäre der Passionskirche mitten im quirligen Bergmannkiez bildet dafür den perfekten Aufführungsort.“

Schade, daß die siegessäule dieses Konzert nicht ankündigt. Daß es längst ausverkauft ist, versteht sich von selbst. Ich glaube allerdings, daß es auch mit einem anderen Plakat ausverkauft wäre.

Interessant an der Geschichte ist auch, daß Gijs Leenaars dem deutschen Publikum bisher so gut wie unbekannt ist. Es gibt nicht einmal einen deutschen Wikipedia-Artikel, und auch der holländische Eintrag ist eher kurz.

Unter diesen Umständen ist dieses Photo so etwas wie eine Visitenkarte.

Paris!

06 Sonntag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in beliebte Fehler, Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, mißverständlich, Redundanz

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Schlagwörter

dm, Drei-Wetter-Taft, Eifel, Eiffelturm, Erfolg, erfolgreich, Galeries Lafayette, Gewinnspiel, Gustave Eiffel, Haare, Notre-Dame, Orthographie, Paris, Schwarzkopf, Taft, Tour Eiffel

Taft schickt Sie nach Paris – französisch lernen müssen Sie aber selbst:

Taft

Daß eine der größten Attraktionen von Paris ein Kaufhaus sein soll, ist verwunderlich. Daß man dieses falsch schreibt, obwohl auch das deutsche Wort Galerie mit nur einem l geschrieben wird, verwundert weniger, wenn man bedenkt, daß es ja auf englisch („Schwarzkopf. Professional HairCare for you“) gallery heißt. Und daß Taft/dm das nach seinem Erbauer benannte Wahrzeichen von Paris orthographisch nordwestlich der Mosel verortet, fällt wahrscheinlich kaum jemandem auf.

Gustave Eiffel war väterlicherseits tatsächlich der Nachkomme eines nach Frankreich ausgewanderten Eifelers, der seinem Namen ein „dit Eiffel“ nachstellte. Die zwei f erklären sich Wikipedia zufolge dadurch, daß die Eifel bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Eiffel geschrieben wurde, anderswo heißt es, die Schreibung mit doppel-f sei einer leichteren französischen Aussprache geschuldet. (Sprach)Historiker mögen näheres herausfinden – oder haben dies bereits getan?

Jedenfalls ist es gut zu wissen, daß der Eiffelturm tatsächlich Eifelturm heißen könnte und daß diejenigen, die ihn falsch schreiben, damit irgendwie trotzdem im Recht sind.

NB: Ich habe natürlich bei diesem Gewinnspiel mitgemacht, und was soll ich sagen? Nach Absenden meiner Daten bekam ich die Mitteilung: „Ihre Teilnahme am Gewinnspiel war erfolgreich„. Als ob ich die Reise nach Paris bereits mit meiner bloßen Teilnahme gewonnen hätte …

Coaching

05 Samstag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, hier hat die Konkurrenz lektoriert, mißverständlich, nur für Erwachsene, Rettet den Dativ!

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Schlagwörter

Axel Milberg, Berliner Fenster, Borowski, BVG, BZ, Coach, Coaching, Couch, Liebeskummer, Psychiater, Tatort

Trouvaille, gestern in der U-Bahn im Berliner Fenster:

Coach

Lag Milberg auf der Coach, auf dem Coach oder doch eher auf der Couch?

Schotten dicht

04 Freitag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Journalistensprache, mißverständlich, Politik

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Schlagwörter

Calais, David Cameron, Flüchtlinge, Flüchtlingspolitik, Großbritannien, Inforadio, RBB, Schotten, Schotten dicht

Heute nachmittag ging es in einer knapp dreieinhalbminütigen Inforadio-Reportage über Großbritanniens aktuelle Flüchtlingspolitik gleich zweimal um die Schotten. London-Korrespondent Jens-Peter Marquardt erwähnte im Gespräch mit Heiner Martin zuerst, Stimmen in Premierminister Camerons eigener Partei hätten gesagt: „Vielleicht müssen wir doch ein bißchen mehr Herz zeigen und ein bißchen uns mehr engagieren und nicht einfach nur die Schotten dicht machen“ (01:01). Später hieß es, Cameron würde aber „nicht Flüchtlinge etwa aus Calais aufnehmen, wo sich etwa 3.000 freuen darauf, nach Großbritannien zu kommen, aber dort nicht weiterkommen, weil eben dort die Briten die Schotten dicht machen“ (02:01).

Auch nicht der kleinste Hauch von Humor in der Stimme, aber ich fand die Formulierung witzig.

Eine Erklärung dieser Redensart aus der Seefahrt findet sich hier.

Professionelles Lektorat:

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