Schlagwörter
Aldi, Bernkastel, Mosel, neudeutsch, QBA, R. Prüm, Riesling, Trier, Weißwein, Weinbauer, Winemaker, Winzer
Als ich kürzlich in Trier war, habe ich bei Aldi einen Riesling Mosel QBA trocken der Marke R. Prüm (aus Bernkastel) entdeckt und gekauft. Das Schildchen, das um die Flasche hing, sah von vorne ganz ok aus:
Der Kulturschock kam beim Lesen des Textes auf der Rückseite:
Bernkastel war lange Zeit römisch; später sprach man dort neben Deutsch auch die Sprache der französischen Besatzer. Angelsächsisch war Bernkastel nie.
Warum nennt sich ein Winzer (Weinbauer) auf einem ansonsten deutschsprachigen Etikett „Winemaker“? Ich weigere mich, solche Wörter als neudeutsch zu bezeichnen (und damit als Teil der deutschen Sprache anzuerkennen); für mich fällt das unter die Kategorien Sprachmüll und transatlantisches Kauderwelsch ohne Sinn und Verstand.
Es wird schon im ersten Satz die Mosel als Ursprung dieses Rieslings benannt; wobei unklar bleibt, ob sie direkt abgefüllt wird oder ihre Fluten nur die kostbare Fracht unzähliger Schiffe aus südlichen Gefilden zu den winemakers (ugs. für: Weinpanscher) tragen.
Unabhängig von der Verwendung des Worts Winemaker ist der ganze Text typisches weitgehend inhaltsleeres Marketing-Bla-Bla.
Beim ersten Lesen ist mir das gar nicht aufgefallen. Bei Werbung blende ich immer aus. Winemaker klingt wirklich etwas dämlich in dem Zusammenhang. Das soll wohl Jugend und Dynamik vermitteln. So lange mich keiner Wordmaker nennt, trage ich es mit Fassung.