• Über mich und dieses Blog …
  • wild oder Wurst?

Text & Sinn

~ wo sind sie hin?

Schlagwort-Archiv: Aussprache

d-s-r

11 Sonntag Okt 2015

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), mißverständlich

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Aussprache, Désirée, Euro, Französisch, Helden, heureux, liaison, mündliche Prüfungen, oraux, Phonetik, Wortspiel, zéro

Ich liebe die französische Sprache, nicht zuletzt wegen der unzähligen Wortspiele, die zum großen Teil daher rühren, daß Gleichlautendes ganz verschieden geschrieben werden und eine ganz verschiedene Bedeutung haben kann. Der Effekt wird verstärkt, wenn eine Liaison hinzukommt, d. h., wenn zwei Wörter aufeinanderfolgen, deren erstes auf einen Konsonanten endet, der mit dem Anfangsvokal des zweiten Wortes verbunden wird, so daß beide Wörter eine phonetische Einheit bilden. So klingen lézard (Eidechse) und les arts (die Künste) gleich, nämlich ungefähr so.

Manchmal verstehe ich gar nicht, was gemeint ist. So habe ich neulich, als mein Gesprächspartner etwas sagte, das wie „desoroo“ klang, zweimal nachfragen müssen, bis ich begriffen habe, daß es um mündliche Prüfungen ging: „des oraux“ = Plural von „un [examen] oral“.

Meine Phantasie hat die Konsonantenfolge d-s-r daraufhin weitergesponnen; die Betonung liegt im Französischen jeweils auf der letzten Silbe:

desoroo – des oraux – die mündlichen [Prüfungen]
desiröö – désireux – gewillt
desiree – Désirée
desöröö – des heureux – Glückliche
dösöröö – deux heureux – zwei Glückliche
dösöroo – deux euros – zwei Euro
disöroo – dix euros – zehn Euro
desöroo – des euros – Euros
deseroo – des zéros – Nullen
döseroo – deux zéros – zwei Nullen
diseroo – dix zéros – zehn Nullen

Das Schöne ist: Egal, welche Vokale man nimmt – es kommt immer irgendein Sinn dabei heraus.

Glücklich, wer bei diesem desarua (désarroi – Verwirrung) einen kühlen Kopf behält und nicht etwa glaubt, deseroo seien Helden und döseroo entsprechend zwei Helden. Nein, Helden sind de eroo, zwei Helden dö eroo, ohne s. Schuld daran ist das behauchte h, das h aspiré, aber das ist eine andere Geschichte …

Aussprache „Charlie hebdo“

23 Freitag Jan 2015

Posted by dorotheawagner in Aussprache, Blick über die Grenze(n), Politik, was bleibt

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Alliteration, Ausländer, Aussprache, Charlie, Charlie Hebdo, chuis, je suis Charlie, LEO, nopegida, nous sommes Charlie, Pegida, Schillertheater, Staatsoper Unter den Linden, Wörterbuch

Laut WP-Statistik gelangen zahlreiche Leserinnen und Leser derzeit über die Suche „Aussprache Charlie hebdo“ auf dieses Blog, obwohl es bisher keinen Beitrag dazu gab. Wahrscheinlich hat sich bei den meisten inzwischen herumgesprochen, daß man das h in hebdo nicht ausspricht; es ist ein „h muet“ (sprich: asch müä), ein stummes h. Was den des Französischen Unkundigen vielleicht neu ist: auch das t in Charlie wird nicht ausgesprochen. Welches t?, wird sich der eine oder die andere fragen. Nun, das am Wortanfang, wenn man den Namen – wie es in Deutschland üblich ist – englisch ausspricht. Statt tscharrli häbbdo sagen die Franzosen scharrlii äbbdoo.

Ein Wort auch zu dem zum Slogan gewordenen „Je suis Charlie“. „Je suis“ wird in der Umgangssprache oft zu „chuis“ zusammengezogen. Bei LEO gab es eine mehrjährige Diskussion zur Frage, ob chuis ins Wörterbuch aufgenommen werden soll oder nicht. Immerhin gäbe es im Zusammenhang mit Charlie eine schöne Alliteration.

Der Plural bleibt davon unberührt.

Charlie Staatsoper

Marine La Peine (de mort)

08 Donnerstag Jan 2015

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Christentum, Politik

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Attentat, Aussprache, Charlie Hebdo, Frankreich, Front National, Marine Le Pen, peine de mort, Referendum, Robert Badinter, Todesstrafe, Volksabstimmung

Nomen est omen. Marine Le Pen, Vorsitzende der französischen Partei Front National, nimmt das Attentat auf Charlie Hebdo zum Anlaß, die Wiedereinführung der Todesstrafe zu propagieren.

Ich stelle mit Staunen fest, daß Robert Badinters Buch „Contre la peine de mort“ (noch) nicht ins Deutsche übersetzt ist. Badinter hatte 1981, im Jahr seines Amtsantritts als Justizminister unter Präsident Mittérand, die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich durchgesetzt.

Hähncher

30 Dienstag Dez 2014

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Wortbildung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Aussprache, Chan's Asia-Restaurant, Genitiv, Hähncha, Hähnchen, Hähnchenbrust, Hähncher, Nominativ, Plural

Hähncher

Man könnte vermuten, daß der Texter aus dem Rhein- oder Moselland stammt. Allerdings wird der Plural von Hähnchen nicht Hähncher, sondern – wie man’s spricht: – Hähncha geschrieben:

„Am selwe Owend – wie de Dieda von da Awed hemm kaam, saat die Ilse: ‚Dou, ejsch muß da watt saan. Ent von uusere Hähncha hat e Magge, doh mußt ejsch dem de Moje, de Kopp abhacke.‘ De Dieda kunnts nid glawe – hotts nid kapeert, ‚Ej gisda warense noch all fitt unn unfaseert!'“

Der Verschreiber gibt einmal mehr Anlaß, über die seltsamen Regeln der Wortbildung im Deutschen nachzudenken. Es interessiert das Tier als 1. Wortbestandteil:

Putenbrust
Hühnersuppe
Rinderbraten
– Plural (Nominativ oder Genitiv)

Hirschgulasch
Rehrücken
Lammkeule
– Singular (Nominativ)

Kalbsfrikassee
Schweinshaxe
Schafskopf
– Singular (Genitiv, oder ist das ein Nominativ mit Fugen-s?)

Hähnchenbrust
Jägerschnitzel
– Singular (Nominativ) oder Plural (Nominativ oder Genitiv)

Roma oder Romma?

04 Montag Aug 2014

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Politik

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

1944, Alternative für Deutschland, Auschwitz, Aussprache, geschlossenes o, offenes o, Oswiecim, Roma, Romma, Sinti, Völkermord, Zigeunerlager, Zweiter Weltkrieg

Vorgestern wurde in Oswiecim/Auschwitz an die gewaltsame Auflösung des sogenannten Zigeunerlagers in Auschwitz-Birkenau im August 1944 und zugleich an den Völkermord an Sinti und Roma erinnert. Der Radiosprecher sagte allerdings „Romma“, mit offenem o. Er ist nicht der einzige, der das Wort so ausspricht, und weil mir das jetzt zum wiederholten Male aufgefallen ist, habe ich nachgeschlagen.

Im Duden steht die Lautschrift [ˈroːma], mit geschlossenem o. Beim Singular (Rom) steht allerdings: Lautschrift: [rɔm], auch: [roːm].

Bei Wiktionary steht keine Lautschrift, aber als Reimwort wird „Oma“ [-oːma] genannt.

Der Ausspracheführer Forvo („All the worlds in the world. Pronounced.”) hat – bisher – nur die Version mit geschlossenem o.

Wie die Roma selbst das Wort aussprechen, weiß ich nicht.

Auf der Internetpräsenz des Mediendienstes Integration (ein Projekt des „Rats für Migration e. V.“, einem bundesweiten Zusammenschluß von Migrationsforschern, der sich für eine differenzierte Debatte über Migration und Integration einsetzt und sich als Recherche-Plattform für Medienschaffende versteht), ist in einem Artikel über Roma in Berlin zu lesen: “Christoph Leucht, Mitarbeiter im ROMED [Mediation for Roma]-Programm für den Europarat, beantwortete Fragen aus dem Redaktionsalltag: Wie zum Beispiel die nach der richtigen Aussprache des Begriffs „Roma“. Muss das „o“ lang oder kurz gesprochen werden? Laut Fachmann geht beides.”

Solange das Wort mit nur einem m geschrieben wird, bin ich für die Aussprache mit geschlossenem o, weil sie mit den herkömmlichen Ausspracheregeln übereinstimmt. Ausgenommen sind natürlich die Sprecher zwischen Niederrhein und Weser und um den Main herum, bei denen sich Romma auf Omma reimt (“Schakkeline, tu die Omma ma winken!”).

Ansonsten gilt: Wer „Romma“ sagt, will vielleicht nur den Eindruck von Auf-der-Höhe-der-Zeit-Sein und Toleranz erwecken. Meines Erachtens ist dies keine gute Alternative.

eine Frage der Aussprache

24 Montag Feb 2014

Posted by dorotheawagner in beliebte Fehler, Journalistensprache, mißverständlich, nur für Erwachsene, Sprachmüll, transatlantisches Kauderwelsch, Zahlenmystik

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

6, Anglizismus, Aussprache, Carsten Manz, Deutscher Bundestag, Hellmut Königshaus, homosexuell, Jahresbericht, scharfes s, sechs, Sex, Sexualität, sexuell, sexy, Soldatinnen, Wehrbeauftragter, weiches s

Die Wörter Sex und sexy sind im Deutschen so gang und gäbe, daß sie in Sätzen gar nicht mehr als Fremdkörper wahrgenommen werden, auch wenn es in dieser Sprache sonst keine Wörter gibt, die mit scharfem s beginnen. Obwohl der Duden neben der Aussprache mit scharfem tatsächlich auch die mit weichem s aufführt, kommt wohl nur eine Minderheit auf die Idee, „Sechs“ zu sagen, wenn Sex gemeint ist. Neben der Freude an der Lautmalerei liegt das sicher auch daran, daß man Verwechslungen mit der Zahl 6 vermeiden will. Der Gesprächspartner soll ja nicht etwa denken, man habe sechs Richtige im Lotto getippt.

Bei anderen Wörtern der Familie besteht aber keine Verwechslungsgefahr. Trotzdem hört man immer öfter im Radio, Ssexualität sei auch politisch, ein Fußballer sei homoßexuell, ein Kind sei ßexuell mißbraucht worden, etc. Wie kommen Nachrichtensprecher auf die Idee, hier ein scharfes s zu sprechen? Wissen sie es nicht besser, passiert ihnen das unbewußt, oder machen sie es extra, weil sie wissen: Sex sells?

Ich finde, die Nachrichten bekommen durch diese Aussprache etwas Genießerisches, Sensationsheischendes, ja Unanständiges und je nach Kontext auch Voyeuristisches. Dem Nachrichtenwert ist das abträglich.

Nachtrag am 20. März: Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages, hat heute seinen Jahresbericht vorgelegt. Im Inforadio hat Carsten Manz wie folgt darüber berichtet: „… Außerdem kritisierte Königshaus frauenfeindliche Tendenzen und ßexuelle Übergriffe auf Soldatinnen.“ Wie Herr Königshaus selbst das Wort ausgesprochen hat, weiß ich nicht. Im Jahresbericht steht es jedenfalls richtig,

Wie ein Ochs vorm Berg …

04 Mittwoch Dez 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Sport, transatlantisches Kauderwelsch

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Accent aigu, Aussprache, Bastian Schweinsteiger, DFB-Pokal, FC Kaiserslautern, Frankreich, Freundschaftsspiel, Fußball, Kanada, Kicker, Namen, Olivier Occéan, Quebec, Sportreporter

… stehen die meisten deutschen Sportreporter, wenn sie den Nachnamen des frankokanadischen Fußballers Olivier Occéan aussprechen sollen. Erst gestern wieder, beim Pokalspiel zwischen Union Berlin und dem 1. FC Kaiserslautern (0:3), war sowohl im Radio als auch im Fernsehen nicht etwa Ozean, sondern immer (englisch ausgesprochen) Ocean zu hören. Das Magazin Kicker schreibt den Namen sogar ohne Akzent. Bei Wikipedia und auf der Webseite des FCK steht er natürlich richtig.

Namen von Personen falsch zu schreiben und auszusprechen ist ein Zeichen von mangelndem Respekt, und wem Casillas, Rijkaard und Whistleblower fehlerlos über die Lippen kommen, dem ist auch zuzumuten, daß er ein paar französische Namen lernt.

Ein französischer Sportreporter hat das in umgekehrter Richtung vorgemacht. 2005, beim Freundschaftsspiel Frankreich – Deutschland (0:0), hat er, als Bastian Schweinsteiger einen Freistoß trat, seinem ebenfalls französischen Kollegen erklärt: „Schwein – ça veut dire cochon“.

Eule vs. Jule

07 Donnerstag Nov 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Sprachmüll, transatlantisches Kauderwelsch, Werbung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Aussprache, electronics, Elektronik, Euronics, Radiowerbung

Die Euronics Deutschland eG ist Partner des europäischen Einkaufs- und Marketingverbundes Euronics International mit Sitz in Amsterdam. In Europa ist Euronics („EURONICS – best of electronics!“) mit mehr als 11.000 Standorten in 31 europäischen Ländern die größte Verbundgruppe der Branche. Vermutlich wird der Firmenname nur in der deutschen Radiowerbung falsch ausgesprochen, nämlich mit dem Anfangslaut eu (wie oi) statt ju. Wahrscheinlich befürchtet man, die Hörer würden den Namen in seiner Schriftform sonst nicht wiedererkennen. Beim r übrigens bemüht man sich hörbar um Annäherung an einen postalveolaren Approximanten, und auch das o ist offen, wie im Englischen. Das Ergebnis: ein transatlantisches Kauderwelsch erster Sahne.

Koko – was?

15 Freitag Feb 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), dummdeutsch, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Sprachmüll

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Aussprache, Coq au Vin, Emma Schweiger, Französisch, Kokowääh, Scrabble, Til Schweiger

„Aussprache und Bedeutung gehen auseinander, im Englischen und im Französischen“, heißt es so treffend bei Alois Brandstetter. Was aber, wenn auch Aussprache und Lautschrift auseinandergehen? So geschehen im deutschen Kino, bei Kokowääh. Das liest sich nämlich am Anfang wie der Beginn von „Kokosnuss“ (mit zwei geschlossenen „o“) und am Ende wie der sehr langgezogene Vokal in „Bääh“ (was ganz gut zur ausgestreckten Zunge auf dem Filmplakat passt).

In Lautschrift müsste man das aber so darstellen: [ kokoˈvɛɛɛ ].

Nun steht unter dem Filmtitel aber: [ kɔkoˈvɛ̃ ] (mit der Tilde über dem Epsilon; einen passenden html-Code gibt es leider nicht; je nach Browser-Font sieht man die Tilde nach rechts verrutscht).

Das ist schön, denn wenn man Lautschrift lesen kann, fällt der Groschen, und man hört plötzlich das Hähnchen im Rotwein schmoren.

Richtig ist es aber nicht, denn wer Coq au Vin richtig ausspricht, dürfte nicht „Kokowääh“, sondern müsste (analog zu „Mocka“ und „Mäh“) „Kockowäh“ schreiben. Ganz abgesehen davon, dass es beim Scrabble nur ein „Ä“ gibt.

Lernen wir noch, oder ärgern wir uns nur?

Fremdsprachen sprechen? Kein Problem!

21 Freitag Dez 2012

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), transatlantisches Kauderwelsch

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Alois Brandstetter, Aussprache, Ürdinger, Bedeutung, Briefträger, Deutsch, Englisch, Französisch, Fremdsprachen, Italienisch, Knödel, Nase, Wäscheklammer

„Wir hatten seinerzeit kein Englisch auf der Bürgerschule, sagt Ürdinger. Englisch ist zwar leicht, sagt er, aber mehr zum Sprechen als zum Lesen und Verstehen. Englisch sprechen kann jeder, er braucht nur einen Knödel in den Mund zu nehmen. Wenn einer mit vollem Mund spricht, spricht er im wesentlichen Englisch. Dabei kann er an und für sich ruhig Deutsch sprechen, sagt Ürdinger, aber dort, wo durch den Knödel im Mund das Deutsche unverständlich wird, beginnt das Englische, das ist genau die Sprachgrenze zwischen dem Deutschen und dem Englischen. Anders, sagt Ürdinger, als mit dem Sprechen, das jeder kann, der Ungeübte mit, der Geübte ohne Knödel, verhält es sich mit dem Lesen und Verstehen des Englischen. Beim Lesen und Verstehen des Englischen hilft der Knödel natürlich nicht, das muß man gelernt haben, sagt er. Mit dem Französischen steht es in gewisser Weise ganz ähnlich, sagt er, ein Italiener beispielsweise kann auch Französisch, es ist für einen Italiener leicht, Französisch zu sprechen. Wenn ein Italiener unbedingt Französisch sprechen will, braucht er sich nur die Nase ein wenig zuzuhalten und seine italienische Muttersprache zu sprechen. Sobald das Italienische bei der Nase herauskommt, ist es Französisch. Denn das Wesen des Französischen liegt nach Ürdingers Verständnis im Näseln begründet. Wenn sich ein Italiener die Nase zuhält, spricht er im wesentlichen Französisch. Wenn sich ein Deutscher die Nase zuhält, spricht er auch Französisch, aber nicht in dem Maße rein, wie der Italiener, was mit der romanischen Sprachverwandtschaft zusammenhängt, sagt Ürdinger.
Muß sich der Deutsche, frage ich ihn, vielleicht nur die Nase fester zuhalten als der Italiener, um das Französische rein und perfekt zu sprechen? Das mag helfen, sagt er. Wenn ich aber auch als Italiener oder als Deutscher, als Italiener besser, als Deutscher weniger gut, Französisch sprechen kann, relativ leicht Französisch sprechen kann, indem ich mir die Nase zuhalte oder eine Wäscheklammer an die Nasenflügel klemme, so heißt das leider nicht, daß ich als Italiener oder als Deutscher oder von welcher anderen Nationalität ich dann auch bin, mit zugehaltener Nase oder mit einer Wäscheklammer am Riecherker das Französische auch verstehen kann. Verstehen nicht, sagt Ürdinger. Ich kann mich stundenlang mit zugehaltener Nase über den französischen Text beugen, er wird mir dadurch nicht verständlicher, ich kapiere nichts, aber auch gar nichts. Aussprache und Bedeutung gehen auseinander, sagt er, im Englischen und im Französischen. Im Deutschen fallen sie zusammen, sagt er, und das ist das Schöne an dieser Sprache.“

(Alois Brandstetter: Zu Lasten der Briefträger, Salzburg 1974)

Professionelles Lektorat:

Text und Sinn - Logo

Aktuelle Beiträge

  • so salopp reden
  • täuschend echt
  • alkoholfrei?
  • bequem online einkaufen
  • Barbarshop

Kategorien

  • alltäglicher Wahnsinn
  • Aussprache
  • beliebte Fehler
  • Blick über die Grenze(n)
  • Christentum
  • dies und das
  • dummdeutsch
  • Fachsprache
  • hier hat die Konkurrenz lektoriert
  • jüdische Witze
  • Journalistensprache
  • Katzen
  • Logik
  • mißverständlich
  • nur für Erwachsene
  • Politik
  • Pronomen est omen
  • Rechtschreibreform
  • Redundanz
  • Rettet den Akkusativ!
  • Rettet den Dativ!
  • Rettet den Genitiv!
  • Satzzeichen
  • Spaziergang im Kiez
  • Sport
  • Sprachmüll
  • transatlantisches Kauderwelsch
  • Verblendung
  • was bleibt
  • Werbung
  • Wortbildung
  • Wunder der Natur
  • Zahlenmystik

Schlagwörter

Advent Aldi ARD Aussprache Bach Baustelle Berlin Bindestrich Binnenmajuskel Brandenburg Brasilien BVG Dativ Denkmal Deutsch Deutsche Bahn Deutschland Edeka Englisch Erfolg evangelische Kirche Fernsehen Focus Frankreich Französisch Frauen Fußball Gemüse Genitiv Grammatik Halbfinale Herbst Hähnchen Inforadio Interview Johann Sebastian Bach Kaffee Katze Katzen Katzencontent Kinder Konjunktiv Kunst Marketing Martin Luther Minouche Moabit Modalverben Müll Natur Niederlande Ostern Paris Polen Präposition RBB Reformation Reichelt Restaurant Schweiz Sexismus Tiergarten Tod Tourismus vegan Verspätung VW Weihnachten Weihnachtsbaum WELT Werbung WM 2014 WordPress Österreich Übersetzung

Archiv

  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Januar 2020
  • November 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • April 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012

Schlagwörter

Advent Aldi ARD Aussprache Bach Baustelle Berlin Bindestrich Binnenmajuskel Brandenburg Brasilien BVG Dativ Denkmal Deutsch Deutsche Bahn Deutschland Edeka Englisch Erfolg evangelische Kirche Fernsehen Focus Frankreich Französisch Frauen Fußball Gemüse Genitiv Grammatik Halbfinale Herbst Hähnchen Inforadio Interview Johann Sebastian Bach Kaffee Katze Katzen Katzencontent Kinder Konjunktiv Kunst Marketing Martin Luther Minouche Moabit Modalverben Müll Natur Niederlande Ostern Paris Polen Präposition RBB Reformation Reichelt Restaurant Schweiz Sexismus Tiergarten Tod Tourismus vegan Verspätung VW Weihnachten Weihnachtsbaum WELT Werbung WM 2014 WordPress Österreich Übersetzung

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Abbrechen
Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie