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~ wo sind sie hin?

Schlagwort-Archiv: Eier

nicht spezialisiert

16 Sonntag Sep 2018

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, mißverständlich, Satzzeichen, Sprachmüll, Verblendung

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Schlagwörter

Abiturtreffen, Brückenstraße, Eier, Euphemismus, Feta, Käsespätzle, Ravioli, Sahne, Salat, spezialisiert, Trier, vegan, vegetarisch, Weinhaus

Nächsten Samstag haben wir Abiturtreffen in Trier; zum Mittagessen werden wir ins Weinhaus in der Brückenstraße gehen. Da ich mich seit einiger Zeit vegan ernähre, dachte ich, es sei vielleicht schlau, mal im Internet nachzusehen, was es denn da so gibt. Von 27 Gerichten sind immerhin vier vegetarisch: ein gemischter Salat mit Feta, das „Erbsen-Minz Süppchen“ (Eigenschreibung), die Käsespätzle und die Pilz-Ravioli. Da ein gemischter Salat mit Feta ohne Feta und Käsespätzle ohne Käse nicht gerade verlockend klingen (zumal für 12,80 €), rief ich heute nachmittag an, um mich nach pflanzlichen Optionen zu erkundigen. „Sie meinen vegan?“, fragte die nette Dame am anderen Ende der Leitung. Hoffnung keimte auf. Ja, ich wüßte gern, ob vielleicht die Suppe oder die Ravioli … Nein, die Suppe ist natürlich mit Sahne, und die Ravioli sind mit Eiern. War zu erwarten. Ich schreibe es auch nur aus sprachkritischen Gründen. Weil nämlich die nette Dame auf mein Résumée, dann wäre wohl außer dem Beilagensalat nichts rein Pflanzliches dabei, scheinbar bedauernd zusammenfaßte: „Nein, da sind wir leider nicht spezialisiert drauf“. „nicht spezialisiert drauf“ – diesen sicher ganz unbeabsichtigten Euphemismus lasse ich mir seitdem auf meiner geistigen Zunge zergehen.

Bruderhahn

18 Samstag Nov 2017

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, Christentum, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Logik, mißverständlich, Sprachmüll, Verblendung

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Schlagwörter

Öko, Braten, Bruderhahn, Demeter, Eier, Hahn, Henne, Huhn, Legehennen, PETA

bruderhahn1

Es regt mich furchtbar auf, wenn selbsternannte Ökos (hier: demeter Journal 04/2017, S. 30) ihren Fleischkonsum schönreden, sich ein gutes Gewissen verschaffen und dabei noch den Anschein erwecken, sie würden den Tieren, die sie essen, einen Gefallen tun. Diese Ökos essen am Sonntag natürlich kein Hähnchen, nicht irgendein Hähnchen jedenfalls, nein: sie essen Bruderhahn-Braten. Die Begründung:

bruderhahn2

Ich finde, daß der Satz „Henne, Hahn und Ei gehören zusammen“ dann und nur dann sinnvoll ist, wenn man an eine Familie von Fasanenartigen denkt, in der Männlein und Weiblein sich paaren und die Henne aus den Eiern Küken ausbrütet, die ihrerseits zu Hähnen oder Hennen heranwachsen.

Hier aber geht es um Hühner, die gehalten werden, um Eier zu legen bzw. um Hühner auszubrüten, die ihrerseits Eier legen. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, daß Hühner auch männliche Küken ausbrüten, und weil diese in der Eierindustrie nicht rentabel sind und sie sich auch nicht zur Masthähnchenzucht eignen, werden sie in der Regel direkt nach der Geburt vergast oder geschreddert. Auf ein neues Legehuhn kommt im Schnitt ein getötetes Hähnchen. Allein in Deutschland sind das rund 40 Millionen Babyhähnchen pro Jahr.

Statt nun zu sagen, wir machen das nicht mehr mit, drehen die oben erwähnten Ökos die Argumentation um, indem sie erklären: Wenn der Mensch Legehühner ausbeutet, um Eier zu verzehren, soll er auch die männlichen Küken ausbeuten, indem er sie zunächst am Leben läßt und erst dann tötet, wenn sie ein paar Monate alt sind und sich zum Verzehr eignen. Aus dem nutzlosen Töten wird so ein nutzbringendes Töten. Weil diese Hähnchen etwas dünner sind als ihre gemästeten Artgenossen und außerdem etwas mehr kosten als Hähnchen aus Massentierhaltung, soll das dann moralisch nicht nur vertretbar, sondern ausgesprochen gut sein. Versprochen werden „Genuß ohne Reue“ und „echtes Tierwohl“.

bruderhahn3

Eine dem Tierwohl verpflichtete, tierfreundliche Fleischproduktion ist aber ein Widerspruch in sich; tierfreundlich, artgerecht oder human produziertes Fleisch gibt es nicht, und artgerecht ist nur die Freiheit.

Das verklärende und verschleiernde Wort Bruderhahn wurde von PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) nicht ohne Grund zum Unwort des Jahres 2016 gekürt. In der Begründung heißt es unter anderem:

Der Begriff „Bruderhahn“ erweckt den Eindruck von Fürsorge und trauter Familienidylle, dabei werden die Brüder der Hennen schon nach wenigen Monaten getötet, während der Verbraucher glaubt, dem „Bruderhahn“ das Leben zu schenken – eine perfide Art der Verbrauchertäuschung. Es existieren sogar Berichte, laut denen die „Bruderhähne“ bereits nach neun Wochen ins Schlachthaus gekarrt werden. Dort werden sie bei vollem Bewusstsein an ihren empfindlichen Füßen aufgehängt und anschließend kopfüber in ein Wasserbad, durch das Strom fließt, getaucht. Die Lebenserwartung eines Huhns liegt normalerweise bei etwa fünf bis neun Jahren.

 

 

Hello Ostern!

08 Dienstag Apr 2014

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Christentum, Sprachmüll, transatlantisches Kauderwelsch, Verblendung, Werbung

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Schlagwörter

doorhanger, Easter, Easter bunny, Eier, Hase, Hello, Huhn, Lindt, Lindt & Sprüngli, Ostereier, Osterhase, Ostern, Schokolade, Schokoladeneier, Türanhänger

Und wieder Texte, die man nicht überlesen, sondern sich auf der Zunge zergehen lassen sollte – gefunden in der Oster-Ausgabe des Lindt-Magazins „Chocoladen Seiten“:

Lindt1 Lindt2

Wenn man bedenkt, daß die Zielgruppe des Magazins gut- und besserverdienende Frauen mit Familie sind, kann man anfangen, sich Sorgen zu machen. Was für ein Menschen- und was für ein (Schokoladen-)Hühnerbild haben die Macher dieses Magazins? Man wüßte auch gerne, was die Leute verdienen, die sich derart – man kann es nicht anders sagen – stupide Texte ausdenken. Leider kann man sie nicht fragen, denn nur die Urheberinnen von Photos und „Styling“ sind namentlich genannt.

Endgültig den Rest gab mir diese transatlantische Überschrift:

Lindt3

Leider bin ich dem darunterstehenden Photo

Lindt4

nachgegangen und dabei nicht nur auf eine vergrößerte Version des scheußlichen Hasen, sondern auch auf folgenden Text gestoßen:

„HELLO Easter Doorhanger|Bunny Guard
Take me. Taste me. Love me. Einfach mal Freunden, der Familie oder Kollegen zu Ostern eine kleine Freude bereiten und die neuen HELLO Doorhanger von LINDT mit leckeren Schokoladeneiern an die Türklinke hängen oder an anderen Orten verstecken. LINDT Easter Doorhanger – Nice to sweet you at Easter!“

Der Appetit auf Süßes ist mir vorläufig vergangen.

Was Deutschland nicht braucht

20 Mittwoch Mrz 2013

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Sprachmüll, Werbung

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Schlagwörter

Deutschland, Eier, Frühstück, Müll, McDonald's

Eier

Auch wenn Ostern vor der Tür steht, kann man darüber streiten, ob Deutschland wirklich Eier braucht. Der Reformhaus-Kurier 3/2013 bestätigt zwar, dass Deutschland Importland für Eier ist, weil es nur 75 Prozent seines Bedarfs aus eigener Produktion deckt – allerdings verzehrt jeder Deutsche pro Jahr 214 Eier, und da kann von „brauchen“ meines Erachtens nicht ernsthaft die Rede sein.

Sicher sind auch die Meinungen zum Thema „richtig gutes Frühstück“ geteilt.

Unstreitig ist aber, dass man ein Land nicht mit seinen Bewohnern verwechseln darf. Ein Land braucht kein Frühstück, denn ein Land kann nicht essen.

Dass die Werbefuzzis der amerikanischen Fastfood-Kette versuchen, die Essgewohnheiten hierzulande in ihrem Sinne zu beeinflussen, ist nicht weiter verwunderlich. Aber wer glaubhaft machen will, ein Land, das Brötchen, Müsli, Marmelade und Obst im Überfluss produziert, vor dem kulinarischen Supergau, ja gar vor dem Verhungern zu bewahren, sollte sich etwas Appetitlicheres einfallen lassen.

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