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~ wo sind sie hin?

Schlagwort-Archiv: Interview

Nuance?

23 Donnerstag Jun 2016

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, beliebte Fehler, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Journalistensprache, Logik, Politik, Redundanz, Sprachmüll

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Schlagwörter

Bundesamt für Verfassungsschutz, Corelli, Handydaten, Inforadio, Interview, könnte, Konjunktiv, möglicherweise, Möglichkeit, Michael Götschenberg, Modalverben, NSU, NSU-Trio, RBB, Spitzel, Terrorismus, Thomas Richter, V-Mann, Verbindungen, Wirklichkeit

Im Zusammenhang mit dem Fall des früheren Spitzels für das Bundesamt für Verfassungsschutz, Thomas Richter („Corelli“), war gestern in den Medien ein vollkommen unsinniger Satz zu lesen und zu hören.

Wahrscheinlich nahm das Verhängnis seinen Ausgang in einem Interview des rbb mit dem ARD-Terrorismus-Experten Michael Götschenberg, das u. a. im Inforadio ausgestrahlt wurde und in dem Götschenberg sagte, daß man, weil Corellis Handydaten seinerzeit nicht korrekt ausgewertet worden waren, „nochmal neu der Frage nachgehen muß, ob er möglicherweise doch Verbindungen gehabt haben könnte zum NSU-Trio“ (00:01:20 ff.).

Ob Tagesschau, WDR, Heise oder netzpolitik.org – die Formulierung wurde überall mehr oder weniger gleichlautend wiederholt und wiedergekäut.

Aber: Der Frage, ob Corelli möglicherweise eine Verbindung zum NSU-Trio gehabt haben könnte, muß man nicht nachgehen, denn sie ist schon längst mit ja beantwortet. Immer noch im Raum dagegen steht die Frage – und das wollte Götschenberg wahrscheinlich eigentlich sagen -, ob der V-Mann solche Verbindungen tatsächlich hatte. Warum hat er das nicht klar gesagt, sondern stattdessen gleich doppelt in die Möglichkeitsform gehüllt? Die grammatisch korrekte Formulierung hätte genau den Unterschied zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit bezeichnet, um den es gerade geht.

Mein Appell an Journalisten: Der unreflektierte Gebrauch von Modalverben kann den Sinn von Sätzen vollkommen entstellen!

 

Liebesroman vs. Wirtschaftsbuch

17 Freitag Jun 2016

Posted by dorotheawagner in Blick über die Grenze(n), Logik, Politik, Verblendung, was bleibt

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Inforadio, Interview, Marc Friedrich, Wandel, Wirtschaft, Wirtschaftskrise

Heute mehr oder weniger zufällig im Inforadio gehört – aber hingehört, weil aufgestört:

http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/vis_a_vis/201606/33259.html

Ich verstehe Null komma null von Wirtschaft und bin inhaltlich vollkommen beeindruckt, wenn andere sich anscheinend kompetent äußern. Was Marc Friedrich in diesem Interview sagt, ist total pessimistisch (03:40, 05:20, 06:40. 07:10 ff.), und an mögliche politische Lösungen von oben glaubt er nicht (08:47 ff.), aber er sagt, der Wandel werde, wie immer in der Geschichte der Menschheit, von unten kommen (09:40 ff.), und das klingt tatsächlich überzeugend und macht ein bißchen Mut.

Wunschdenken

06 Mittwoch Mai 2015

Posted by dorotheawagner in Logik, Sport, Zahlenmystik

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0:0, 1:0, 3:0, Bayern München, Champions League, FC Barcelona, Fußball, Halbfinale, Interview, Manuel Neuer, versprechen, Versprecher

In den Worten Manuel Neuers (Interview im ZDF) hat Bayern München es im Halbfinale der Champions League gegen den FC Barcelona „bis zum 0:0 richtig gut gemacht“.

Eine schöne Fehlleistung, denn ohne 1:0 auch kein 2:0 und kein 3:0.

Helmut Yusuf Mikail Kohl

09 Freitag Jan 2015

Posted by dorotheawagner in Christentum, Politik

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Attentat, Charlie Hebdo, Helmut Kohl, Interview, Muslime, Satire, taz, Tim Wolff, Titanic

Helmut Kohl ist Moslem! Zumindest kann man das glauben, wenn man das Interview liest, das die taz nach dem Attentat auf Charlie Hebdo mit Titanic-Chef Tim Wolff geführt hat (Im Tod den Humor nicht verlieren).

Auf die Frage des taz-Reporters Paul Wrusch „Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Satire-Verständnis von radikalen Muslimen?“ hat Wolff nämlich geantwortet: „Deutsche Muslime können sehr gut mit Satire umgehen. Entweder sie ignorieren uns einfach – Helmut Kohl hat das jahrelang vorgemacht – oder sie haben Humor. Wir haben jedenfalls noch nie Todesdrohungen oder ähnliches von Muslimen erhalten. Und wir haben durchaus genügend Witze gemacht, bei denen man so etwas hätte erwarten können.“

Modalverben – die 4.

16 Montag Dez 2013

Posted by dorotheawagner in beliebte Fehler, Redundanz, Sprachmüll

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Deutsches Theater, Inge Keller, Interview, Knoblauch, Modalverben, Paul Watzlawick, RBB Kulturradio, Schauspielerin, wollen, Wunsch

Gestern abend wurde im RBB-Kulturradio ein Interview mit der Schauspielerin Inge Keller ausgestrahlt. Frage der Interviewerin: „Was hat bei Ihnen den Wunsch ausgelöst, Schauspielerin werden zu wollen?“

Strenggenommen wird das Gegenteil von dem gesagt, was gemeint ist. Als ob die Berufswahl der Schauspielerin nicht aus freiem Willen erfolgt sei, sondern mit innerem, pathologischem Zwang verbunden gewesen wäre. Das erinnert an Watzlawicks berühmten Satz: „Wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Du gerne Knoblauch essen“.

John Kerry will

07 Donnerstag Nov 2013

Posted by dorotheawagner in beliebte Fehler, Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Politik, Redundanz, transatlantisches Kauderwelsch

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administration, Besuch, besuchen, Deutschland, Inforadio, Interview, John Kerry, Modalverben, Obama, Regierung, wollen

Oft liegt der Grund für den falschen Gebrauch von Modalverben – so meine Vermutung – in einer liederlichen Übersetzung aus dem Englischen. Während es heute in den meisten Zeitungen heißt: „US-Außenminister John Kerry will Deutschland so schnell wie möglich besuchen“ oder „Kerry sagte, er wolle Deutschland so bald wie möglich wieder besuchen“, war im Inforadio sogar zu hören, Kerry habe angekündigt, Deutschland bald besuchen zu wollen. Seit wann kündigt man einen Willen an? Der oder die Verantwortliche hat wahrscheinlich „I will“ mit „ich will“ übersetzt und dabei Unsinn produziert. Vermutlich ist es dieselbe Person, die Obama administration immer mit Obama-Administration übersetzt.

Wie kann der Tod demokratisch sein?

08 Samstag Sep 2012

Posted by dorotheawagner in Christentum, Sprachmüll

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Christentum, Demokratie, demokratisch, Geißler, Gott, Interview, Müll, Paradies, Tod, WELT

In der WELT von gestern ist ein Interview von Eckhard Fuhr mit Heiner Geißler abgedruckt, in dem Geißler dazu ermuntert, über den Tod und den Sinn des Lebens nachzudenken. Darin heißt es: „Der Tod ist auch total demokratisch. Er packt den Josef Ackermann genau so wie den Arbeiter bei der Müllabfuhr.“

Wie kann ein Politiker vom Tod als „demokratisch“ sprechen? Es ist doch kein Ausdruck der Selbstbestimmung eines Volkes, wann und wie jemand stirbt. Zu behaupten, demokratisch sei das, was alle Menschen unter Ausblendung aller Umstände weltweit und immer trifft, ist ein Kategorienfehler. Wie kann ein CDU-Politiker Demokratie mit der Gleichheit der Menschen vor Gott verwechseln?

Es scheint, als habe Geißler ein christliches Weltbild, aber dann spricht er so, als sei das Christentum für ihn selbst ein Aberglaube: „Wie die Menschen damit [mit dem Tod] fertig werden, hängt davon ab, ob sie es als sinnvoll ansehen können, dass das menschliche Leben in zwei Teile gespalten sein soll, in das irdische Leben mit Krankheit, Tod, Elend, aber auch Glück, und in das Leben danach, wo dann das Paradies stattfinden soll.“

Seit wann soll das Paradies „stattfinden“? Wo findet es statt? Ist das eine Veranstaltung an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, vielleicht mit geladenen Gästen? Eine unendliche Party?

Und wenn Geißler ans Paradies glaubt, wie kann er da behaupten, der Tod sei keine Verheißung?

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