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~ wo sind sie hin?

Schlagwort-Archiv: umsteigen

ggf.

06 Montag Jul 2015

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, Logik, Verblendung, Zahlenmystik

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Schlagwörter

Abweichung, Anschluß, Bahnreise, Deutsche Bahn, Fernreise, gegebenenfalls, ggf., umsteigen, Verspätung, Verspätungsalarm

Meine Kinder sind heute leider mit der Bahn unterwegs – eine Fernreise in Richtung Westen. Abfahrt wäre um 10 Uhr 47 gewesen, Ankunft in Köln um 15 Uhr 09, Weiterfahrt um 15 Uhr 18. Mittags bekomme ich eine Nachricht mit folgendem Verspätungsalarm:

„Ermittelte Abweichung zum Zeitpunkt des Mail-Versands um 13:09 Uhr:
Ein Anschluss wird ggf. nicht erreicht.“

Das war nach den Verheerungen der vergangenen Nacht nicht anders zu erwarten. Ich schaue auf der Webseite der Bahn nach, wieviel Verspätung der Zug denn hat: 110 Minuten.

Das ist ungeheuerlich: Was so gut wie sicher eintreten wird (es sei denn, der Anschlußzug hätte ebenfalls mindestens 110 Minuten Verspätung), wird wie eine Eventualität („ggf.“) dargestellt. Ein weiteres Beispiel für den unangemessenen, weil grundlos beschönigenden Umgang der Deutschen Bahn mit Verspätungen (siehe schon Schweigen ist Gold und abgefahren).

Wen’s interessiert: Der Zug hat Köln am Montag überhaupt nicht mehr erreicht, sondern fuhr statt dessen nach Dortmund. Die Kinder sind dort umgestiegen und kamen schließlich mit 3 1/2 Stunden Verspätung am weniger als 100 km von Köln entfernten Ziel an.

 

Service-Wüste

25 Dienstag Nov 2014

Posted by dorotheawagner in was bleibt, Zahlenmystik

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Schlagwörter

Abfahrt, Ankunft, Deutsche Bahn, Fahrkarte, Kind, Kinderfahrkarte, Sparpreis, umsteigen, verantwortungsvolle Quellen, Zugbindung, Zugverbindungen

Bahnfahrkarten für Kinder bis einschließlich 14 Jahre kann man zwar online buchen, man bekommt sie aber nicht als Online-Ticket, sondern als Papier („aus verantwortungsvollen Quellen“) und per Post (Versandkostenpauschale: 3,90 €). Im aktuellen Fall sollte das Kind von Berlin nach Peine und zurück. Leider stehen weder auf der Fahrkarte noch anderswo die bei der Buchung ausgewählten Zugverbindungen. Man sieht lediglich die Abfahrtszeit der Züge des Fernverkehrs, für die beim Sparpreis Zugbindung besteht – hier 18:32 ab Berlin und 15:59 ab Braunschweig.

Kinderfahrtkarte

Besonders ärgerlich ist die Angabe für die Rückfahrt, aus der weder die Abfahrtszeit in Peine noch die Ankunftszeit in Berlin hervorgeht, sondern lediglich die Abfahrtszeit des Zuges, in den das Kind umsteigen muß. So ist man gezwungen, sich die Verbindungen noch einmal herauszusuchen und alle Zeiten, Gleise etc. abzuschreiben, auszudrucken oder abzuphotographieren.

„Wir wünschen Ihnen eine angenehme Reise.“

abgefahren

04 Dienstag Nov 2014

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, hier hat die Konkurrenz lektoriert, Logik, mißverständlich, Verblendung, Zahlenmystik

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Schlagwörter

Berlin, Deutsche Bahn, Indikativ, Irrealis, Köln, Konjunktiv, umsteigen, Vergangenheit, Verspätung, Zug

Der Unterschied zwischen Sein und Schein verschwimmt zusehends, auch in der Sprache. Der Deutschen Bahn beispielsweise gelingt es, so zu formulieren, daß real existierende Verspätungen nicht mehr als solche wahrgenommen und damit gleichsam ungeschehen gemacht werden.

Letzten Mittwoch hatte unser Zug von Berlin nach Köln rund 10 Minuten Verspätung. Dieses Wort geschickt vermeidend, hieß es in einer Durchsage kurz vor Köln: „Wir erreichen Köln um 17 Uhr 20. Es besteht noch Anschluß an den ICE 1234 nach Stuttgart. Abfahrt war um 16 Uhr 53, heute um 17 Uhr 30 aus Gleis 4“. Wieso war? Die Abfahrt war ja gerade nicht um 16 Uhr 53, sondern hätte um 16 Uhr 53 sein sollen. Der Irrealis der Vergangenheit hätte mit dem Konjunktiv II des Perfekts ausgedrückt werden müssen. Die Deutsche Bahn aber hat frech den Indikativ benutzt und damit so getan, als hätte alles seine Richtigkeit und als wäre der Zug zur geplanten Zeit abgefahren. Die bittere Wahrheit – daß nicht nur der Zug von Berlin nach Köln, sondern auch der Zug nach Stuttgart Verspätung hatte -, blieb unausgesprochen.

Bitte einsteigen

04 Donnerstag Sep 2014

Posted by dorotheawagner in Politik, Verblendung

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Schlagwörter

Berlin, Berliner Verkehrsbetriebe, BVG, Fahrplanauskunft, umsteigen, Verbindungen

Die Internetpräsenz der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) war bis vor kurzem informativ und übersichtlich. Eine Funktion, die ich sehr oft genutzt habe, war die Fahrplanauskunft. Die Verbindung zum Flughafen Schönefeld beispielsweise ist ja alles andere als regelmäßig, und auch für meinen Sohn, der alle zwei Wochen in den entlegensten Winkeln der Stadt zum Auswärtsspiel antreten muß, hat diese Fahrplanauskunft sich immer bestens bewährt. Der enorme Vorteil war, daß man sich ausgewählte Verbindungen am Stück nicht nur ansehen, sondern auch ausdrucken konnte und damit einen Fahrplan für alle Fälle hatte.

Hier ein Beispiel – wir wollten zur Otto-Piene-Installation in der Neuen Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50:

BVG 13.8.2014

Nach der Rückkehr aus den Ferien nun der Schock – die Webseite der BVG wurde vollkommen überarbeitet und ist nun nicht nur unübersichtlich geworden, sondern darüber hinaus auch äußerst benutzerfeindlich. So ist die Möglichkeit, passende Verbindungen auszuwählen, entfallen, und drucken kann man, wenn man den hinter einem siebenzackigen Stern bis zur Unkenntlichkeit versteckten Druckbefehl gefunden hat, nicht einmal alle Verbindungen, sondern nur die ganze Webseite mit allem Drum und Dran (gedruckt ergibt das dann Dutzende von Seiten – nicht gerade umweltfreundlich). Dafür aber wurde jeder Unsinn, den man sich denken kann, eingebaut. Wen interessieren schon die Ticketpreise für eine ausgewählte Verbindung – besonders, wenn sie für eine Strecke gelten und bei allen möglichen Verbindungen gleich sind? Berliner kennen den Preis sowieso, und allen anderen ist es ziemlich egal, ob sie 2,40 oder 2,60 € bezahlen.

Das allerletzte aber ist die Gebrauchsanweisung für die Fahrverbindung. Wer von A über B nach C will, weiß selbst, daß er in A einsteigen und in B umsteigen muß und in C am Ziel ist. Diese absolut überflüssige Information nimmt aber jetzt den halben Bildschirm ein.

BVG 4.9.2014

Das "Bitte" macht die Sache nicht besser, sondern schlechter. Ist man ein Kindergartenkind, das von der BVG an der Hand von einer U-Bahn in die andere geführt werden muß? Warum bittet die BVG mich, etwas zu tun, was ich sowieso tun muß, um zu meinem Ziel zu gelangen? Was geht es die BVG überhaupt an, was ich mache? Von der Webseite eines Dienstleisters erwarte ich Informationen und nicht Übergriffe; in einer Fahrplanauskunft haben Bitten oder Aufforderungen nichts verloren.

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