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~ wo sind sie hin?

Schlagwort-Archiv: WELT

unfertig

22 Dienstag Sep 2015

Posted by dorotheawagner in Christentum, Logik, Politik, Sprachmüll, Werbung

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Ausbildung, Ausbildungsberufe, Handwerk, Juwelier, Metzger, Rind, saftig, saftiger, Tag des Handwerks, unfertig, veredeln, WELT

Man kann über die Welt viel sagen: sie sei bunt, dumm, groß, kaputt, rund, schön, schlecht, ungerecht, verrückt.

Aber unfertig?

Wie kann etwas, das seit mindestens 4,6 Milliarden Jahren ist und dabei, obwohl ständig im Wandel, immer eine Totalität ist, unfertig sein?

Als ob die Welt jemals fertig sein könnte wie ein gekochtes Essen, ein gestrickter Pullover, ein geschriebenes Buch, ein gebautes Haus.

Und wäre es nicht vollkommen unsinnig, wenn die Welt mit zunehmendem Alter immer unfertiger würde?

Das Handwerk („die Wirtschaftsmacht von nebenan“, s. a. hier) ist dieser Meinung. Zum Tag des Handwerks am 19. September hieß es auf allen Plakaten: „Die Welt war noch nie so unfertig“.

unfertig 1

Während man das Bearbeiten von Metallen und Steinen noch mit einigem Recht als Veredlung (wenn auch nicht unbedingt der Welt) bezeichnen kann, ist die Werbung für den Metzgerberuf total daneben:

unfertig 2

Als wäre ein totes Rind saftiger als ein lebendiges.
Und als wäre eine solchermaßen „saftigere“ Welt (d. h. eine Welt, in der Menschen saftige Steaks essen) „fertiger“ als eine Welt, in der die Rindviecher nicht geschlachtet werden.

vui zvui Gfui

05 Donnerstag Mrz 2015

Posted by dorotheawagner in Aussprache, Blick über die Grenze(n), mißverständlich, transatlantisches Kauderwelsch, Werbung, Wortbildung

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Schlagwörter

Baldini, Demeter, feel, Freude, Gefühl, Kraft, Liebe, Manufaktur, Meer, Natur, Raumduft, Ruhe, Schrot & Korn, Taoasis, viel, Wald, WELT

Demeter Gefühle

Fühl die (viele) Kraft, die (viele) Ruhe und den (vielen) Wald, die (viele) Freude, die (viele) Liebe und das (viele) Meer (vielmehr). – Was soll diese Gefühlsduselei? Und kann man die Botschaft nicht in einer intelligenten und sprachlich korrekten Form rüberbringen?

@ CWD: Du hast schon letztes Jahr im August davon gewußt – ich habe die Anzeige erst jetzt in der März-Ausgabe von Schrot & Korn gesehen.

Pyrotechnik, oder: was fliegt denn da?

28 Dienstag Jan 2014

Posted by dorotheawagner in alltäglicher Wahnsinn, Blick über die Grenze(n), hier hat die Konkurrenz lektoriert, Journalistensprache, Sport, Sprachmüll

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Djurgardens IF, Feuerwerk, Fußball, Fußballfans, Inforadio, Kampagne, Krawalle, legalisieren, Sicherheit in Fußballstadien, Spielabbruch, Sportreporter, Sprengstoffgesetz, Stockholm, Union Berlin, WELT

Was ist Pyrotechnik?

Der Duden definiert Pyrotechnik als „Herstellung und Gebrauch von Feuerwerkskörpern; Feuerwerkerei“. Bei Wikipedia heißt es, Pyrotechnik weise auf eine „Technik in Verbindung mit – meist explosiv ablaufender – Verbrennung“ hin; sodann werden pyrotechnische Erzeugnisse, Gegenstände und Effekte unterschieden und erklärt. Das Sprengstoffgesetz (SprengG) spricht von pyrotechnischen Sätzen und Gegenständen.

Wenn man nach dem Wort googelt, stößt man allerdings fast ausschließlich auf Zusammenhänge, in denen nicht Pyrotechnik, sondern pyrotechnische Erzeugnisse bzw. Gegenstände gemeint sind: „Feuerwerk und Pyrotechnik im Onlineshop“, „Pyrotechnik für das ganze Jahr“, etc.

Es verwundert nicht, daß das griffige Wort auch im Fußballfan-Milieu meistens falsch verwendet wird. So gibt es eine „Kampagne für die Legalisierung von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien“, die sich kurz und untreffend „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ nennt. Ich zitiere vom Internetauftritt: „Grundsätzlich gesehen ist Pyrotechnik ist in unseren Augen ein traditionelles Stilmittel der Fankultur, dass für uns zum Fußball genauso dazugehört wie Fahnen, Doppelhalter und Freiräume, in denen wir uns ausleben können.“ Der Rest ist Schweigen …

Beim Testspiel zwischen Union Berlin und dem schwedischen Verein Djurgardens IF am letzten Samstag in Stockholm haben Fans sich leider so sehr ausgelebt, daß es zu schweren Krawallen kam und das Spiel abgebrochen werden mußte. In der Welt war danach zu lesen: „Nachdem die Berliner, die von 1000 überwiegend friedlichen Anhängern begleitet worden waren, den noch leeren Platz betreten hatten und in Richtung Mittellinie stürmten, flog Pyrotechnik aus dem schwedischen Block auf den Kunstrasen.“ Ein Inforadio-Sportreporter drückte sich noch prägnanter aus: „Beide Parteien haben sich mit Pyrotechnik beworfen.“

Merken auch die Journalisten nicht, daß man Technik nicht werfen und daß Technik nicht fliegen kann?

Wie kann der Tod demokratisch sein?

08 Samstag Sep 2012

Posted by dorotheawagner in Christentum, Sprachmüll

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Christentum, Demokratie, demokratisch, Geißler, Gott, Interview, Müll, Paradies, Tod, WELT

In der WELT von gestern ist ein Interview von Eckhard Fuhr mit Heiner Geißler abgedruckt, in dem Geißler dazu ermuntert, über den Tod und den Sinn des Lebens nachzudenken. Darin heißt es: „Der Tod ist auch total demokratisch. Er packt den Josef Ackermann genau so wie den Arbeiter bei der Müllabfuhr.“

Wie kann ein Politiker vom Tod als „demokratisch“ sprechen? Es ist doch kein Ausdruck der Selbstbestimmung eines Volkes, wann und wie jemand stirbt. Zu behaupten, demokratisch sei das, was alle Menschen unter Ausblendung aller Umstände weltweit und immer trifft, ist ein Kategorienfehler. Wie kann ein CDU-Politiker Demokratie mit der Gleichheit der Menschen vor Gott verwechseln?

Es scheint, als habe Geißler ein christliches Weltbild, aber dann spricht er so, als sei das Christentum für ihn selbst ein Aberglaube: „Wie die Menschen damit [mit dem Tod] fertig werden, hängt davon ab, ob sie es als sinnvoll ansehen können, dass das menschliche Leben in zwei Teile gespalten sein soll, in das irdische Leben mit Krankheit, Tod, Elend, aber auch Glück, und in das Leben danach, wo dann das Paradies stattfinden soll.“

Seit wann soll das Paradies „stattfinden“? Wo findet es statt? Ist das eine Veranstaltung an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, vielleicht mit geladenen Gästen? Eine unendliche Party?

Und wenn Geißler ans Paradies glaubt, wie kann er da behaupten, der Tod sei keine Verheißung?

Gottesteilchen

08 Sonntag Jul 2012

Posted by dorotheawagner in Christentum, Sprachmüll

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Schlagwörter

Elementarteilchen, Erzbischof, Gottesteilchen, Higgs-Boson, WELT

Seitdem am 3. Juli die ersten Meldungen über die Entdeckung des Higgs-Bosons veröffentlicht wurden, ist der Nachrichten kein Ende, in denen von diesem Elementarteilchen als Gottesteilchen die Rede ist. Nicht nur Wissenschaftler weisen darauf hin, dass diese Bezeichnung irreführend ist – auch in vielen Blogs ist man sich einig, dass Journalisten den Begriff gegen alle wissenschaftliche Seriosität in reißerischer Absicht benutzen, dabei einer verlegerischen Dummheit aufsitzen und indirekt zu verstehen geben, dass sie selbst weder von Physik noch von Theologie viel verstanden haben und dies auch von ihrer Leserschaft nicht erwarten. So weit, so gut (oder so schlecht).

Am 6. Juli war nun in der WELT der Artikel zu lesen: „Warum das Higgs-Boson kein Gottesteilchen sein darf“. Darin heißt es, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick appelliere an Wissenschaftler wie Journalisten, das am Europäischen Forschungszentrum Cern entdeckte Higgs-Boson nicht als “Gottesteilchen” zu bezeichnen. Der Begriff “Gottesteilchen” verleite zu dem Missverständnis, das Geheimnis der Schöpfung könne mit der Wissenschaft und dem menschlichen Verstand irgendwann völlig erklärt werden.

Irgendwann? Verleitet der Begriff “Gottesteilchen” in Verbindung mit der Information, dass das Higgs-Teilchen das letzte Puzzlestück im mikroskopischen Modell sei, mit dem Physiker seit einem halben Jahrhundert die Welt beschreiben, nicht vielmehr zu dem Missverständnis, das Geheimnis der Schöpfung sei von der Wissenschaft und vom menschlichen Verstand genau jetzt, nämlich mit der Entdeckung des Higgs-Bosons, völlig erklärt?

Wäre nun das Higgs-Boson das Gottesteilchen, was könnte danach noch kommen? Und wenn es nur ein Gottesteilchen wäre – sind dann nicht alle Teilchen Gottes Teilchen?

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